Krieg. Stell dir vor, er wäre hier

Premiere 22.04.2022

 von Janne Teller

 

Ein theatraler Abend in den (Keller-)Räumen des Stadeums, Stade

mit:  Flavio Kiener

 

Dramaturgie:  Lea Redlich

Theatervermittlung: Rebecca Rasche

 

 

 

 

Foto: Kathrin Mayr

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"Die Premiere am Freitagabend im Stadeum, mit der das Haus die erste eigene Theaterproduktion vorgestellt hat, war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Dabei stellt das ungewöhnliche Erlebnis fern der großen Bühne eindrucksvoll unter Beweis, welche Kraft Theater haben kann. (...)
Hinter jeder neuen Tür wartet für den jungen Flüchtling eine weitere Station auf seinem Weg weg vom Kriegsgeschehen und hin zu einem sicheren Ort. So eindringlich beschriebt Flavio Kiener die Fluchtsituatioenen aus der Perspektive des erzählenden Jungen, dass dieses Geschehen vor der Kulisse des ungewohnten Terrains ganz nahe rückt. (...)

Die ungewöhnliche Theatererfahrung jenseits eines schillerndes Bühnenabends holt aus der persönlichen Komfortzone und ist unbequem: physisch, aber vor allem emotional. Ohne mahnenden Zeigefinger macht sie ganz einfach die bedrückende Enge eines Schutzraums fern von Tageslicht erfahrbar, lässt teilhaben an der Ausweglosigkiet der Situation und schafft das, was das Stück will: bis ins Herz gehen, um Empathie für all die geflüchteten Menschen zu wecken, die hier nach Europa kommen. Kathrin Mayrs Inszenierung gibt dem Theatertext (...) große Kraft. und dieses Theater leistet das, was es im besten Sinne kann: ein Einfühlen zu ermöglichen. (...) Dieses Theatererlebnis wird hoffentlich noch viele (...) mit auf ein Gedankenexperiment nehmen, das den Blick für das Wesentliche weitet."

(Fenna Weselmann, Stader Tageblatt; 25.04.2022)